Herausgegeben
Als man das Ende der Geschichte ausrief und große Erzählungen zu Grabe trug, hat darunter das Ansehen der Dialektik sichtlich gelitten. Zu eng ist ihre Verwandtschaft mit dem Geschichtlichen und Raumgreifenden, als daß Dialektik hätte den Trend zur Endzeit und zur Verkleinerung des Denkens unbeschädigt überstehen können. Nunmehr ist das Ende der Geschichte ebenfalls am Ende; man spürt es förmlich, wie die Geschichte einen Ruck macht – wir wissen nur noch nicht wohin. Eine gute Zeit für die erneute Besinnung auf eine Familie von Denkweisen, an deren Anfängen nicht umsonst ein Buch der Wendungen steht, und die es stets mit der Beweglichkeit, mit der des Gedankens wie des Gedachten, gehalten hat. Schon deshalb erschien Figuren der Dialektik.
Inhalt:
Peter Ruben, Das Dialektikproblem zwischen Natur und Vernunft
Günther Mensching, Historische Notiz zur Dialektik
Thomas Gil, Dialektische Erklärungen
Hartwig Schmidt, Dialektik und Differenz
Hartmut Hecht, Triaden – Schlußfiguren und Konstruktionselemente des Leibnizschen Systems
Ulrich Johannes Schneider, Der ‚homo dialecticus‘ und Michel Foucault